Beim digitalen Treff mit Ulli Gondorf am letzten Dienstag entbrannte eine lebendige Diskussion unter allen Teilnehmenden. Neben dem Vorsitzenden des Bauernverbandes Josef Schwan, dessen Geschäftsführer Markus Mille und weiteren LandwirtInnen aus der Region waren auch Claudia Leibrock von der grünen LAG Landwirtschaft und weitere Interessierte der Einladung von Ulli Gondorf, Direktkandidat von Bündnis 90/Die Grünen für die Landtagswahl am 14. März, gefolgt.
Schnell wurde klar, dass es „die Landwirtschaft“ nicht gibt und selbst „die Landwirtschaft im Westerwald“ nicht als einheitlicher Begriff taugt. Zu mannigfaltig sind landwirtschaftliche Betriebe, sowohl in Bezug auf die Flächen als auch in Bezug auf die Erzeugnisse. Ob Vollzeit oder im Nebenerwerb, ob mit Leidenschaft in der Nische oder auf der großen Fläche, es gibt viele unterschiedliche Betriebe, die mit eine Menge Probleme zu kämpfen haben.
Aber seit einigen Jahren kämpfen Menschen aus der Landwirtschaft zunehmen mit ihrem Image und der Wahrnehmung durch andere. Viele Landwirte fühlen sich als „Sündenböcke“ zu Unrecht an den Pranger gestellt.
Für Ulli Gondorf ist deswegen klar, dass Landwirtschaft in ihrer Vielfalt erhalten bleiben muss: „Sie ist nicht nur für unsere Ernährung und Versorgung ohne Alternative, sie trägt auch zur Attraktivität und Wirtschaftskraft der ländlichen Region bei. Auch beim Klimawandel kann Landwirtschaft durch die Erzeugung von Energie einen wichtigen Anteil annehmen. Es gibt so viele ungenutzte Dachflächen auf Scheunen, Ställen, Lagerhallen und Häusern, die sich für Photovoltaik und/oder Solarthermie nutzen ließen, dass wir dieses Potenzial durch eine gezielte Förderung ausschöpfen sollten.“
Dabei sind für ihn zwei Dinge wichtig: „Landwirtschaft darf nicht auf Kosten der Umwelt geschehen, die Entwicklung zu immer größeren Betrieben, die sich scheinbar nur noch rechnen, muss überdacht und gestoppt werden. Wenn nur noch riesige Maschinen und Unmengen von Chemie im Boden dafür sorgen, dass Landwirte ein erträgliches Einkommen haben, dann läuft etwas falsch.
Dabei ist es wichtig, dass alle gemeinsam – Landwirte, Fachleute, Naturschützende, Politik, Verwaltung und die Bürger*innen vor Ort an neuen Ideen arbeiten. Vor allem muss es Lösungen geben, damit Landwirte nicht auf ihren Investitionen sitzen bleiben. Hier geht es um Vertrauen, Verlässlichkeit und Planbarkeit für die Zukunft.
Wenn ich nach Mainz gewählt werde, ist das eine meiner Hauptaufgaben, mich dafür stark zu machen.